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Mobilität

Verfolgungsjagden inklusive
Verkehrswirtschaftsingenieur*innen zeigen vollen Einsatz

Egal ob auf der Straße oder im ÖPNV, im Verkehrswesen gibt es noch viel Verbesserungsbedarf. Aber um etwas zu verbessern, muss man sich erst einen Überblick über die momentane Situation verschaffen, am besten vor Ort.

Patrick Peters uns von Datenerhebungen erzählt, bei denen ganz genau hingeschaut wird

Bloß keine Wirtschaftswissenschaften
Wenn der Zufall richtig entscheidet

So richtig sicher war Patrick sich nicht, was er mal studieren wollte. Nachdem er sich für verschiedene Studiengänge beworben hat, entschied der Zufall. Die Uni Wuppertal meldete sich zuerst zurück und so entschied Patrick sich für Verkehrswirtschaftsingenieurwesen. „Ich habe mir gesagt: Probiere es aus! Und ja, jetzt bin ich seit 2016 hier hängen geblieben“, lacht der Student. Der 26-Jährige hat letztes Jahr den Bachelor beendet und gerade mit dem Master begonnen. Wie es aussieht, war seine Entscheidung für die Uni Wuppertal richtig. Obwohl ihn der Wirtschaftsteil zunächst abgeschreckt hat. „Ich habe immer gesagt: Bloß kein Wiwi!“ Aber es ist ja nur ein Teilbereich des Verkehrswirtschaftsingenieurstudiums. Und der Rest?

„Ich habe mir gesagt: Probiere es aus! Und jetzt bin ich seit 2016 hier hängen geblieben.“

Patrick Peters
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Willkommen an der Uni: Patrick begrüßt die Verkehrswirtschaftsingenieur-Erstis

Learning by doing
Kannst du den weißen Lieferwagen verfolgen?

„Wenn man an einer Universität studiert, kommt man um den theoretischen Teil nicht herum“, sagt Patrick schulterzuckend. „Es gibt aber durchaus Einblicke in die Praxis, in den Projekten beispielsweise. Da werden Fragen behandelt im Sinne von: Wie wird eine Straße gebaut? Was muss vorher alles geplant werden?“ Und obwohl es natürlich bereits Datenerhebungen gibt, gilt hier: Learning by doing. Die Studierenden gehen also selbst raus und stellen sich an die Straße, um den Verkehr zu beobachten. Früh geht es los an diesen Tagen, bereits um 6 Uhr stehen die zukünftigen Ingenieur*innen an ihren Posten. Sie achten auf vieles: Wie sind die Bedingungen für LKW, die Waren anliefern? Gibt es genug Ladezonen? Wie weit müssen die Fahrer*innen mit der Ware laufen? „Da kommt es manchmal zu skurrilen Szenen. Wenn wir einen der Fahrer*innen aus den Augen verlieren, kontaktieren wir einen anderen Kommilitonen und sagen so was wie: ´Kannst du den weißen Lieferwagen verfolgen?´“ Der Student lacht. „Es geht natürlich um die Lieferwege. Wo parkt der Wagen, wie weit muss die Ware zum Geschäft getragen werden, solche Dinge.“

Planen und verbessern
Das Verkehrswesen optimieren

Diese Daten werden dann später von den Studierenden ausgewertet. Das beschreibt ziemlich genau, was zukünftige Verkehrswirtschaftsingenieur*innen machen: Daten erheben und auswerten, planen und verbessern, um die Verkehrssituation möglichst so zu gestalten, dass sie für alle Verkehrsteilnehmer*innen am sinnvollsten ist. Das gelingt den Ingenieur*innen leider nicht immer. „Vor Kurzem erst haben wir von einer Stadtverwaltung ein Konzept bekommen, das wir analysieren sollten. Ist das Konzept sinnvoll? Kann man es verbessern? Am Ende war auffallend, dass Fahrradstraßen für Streckenabschnitte redundant geplant waren, an denen nur wenige Radfahrer*innen unterwegs sind.“ Das ist natürlich nicht die Idee dahinter. Genau deswegen ist es so wichtig, die vorhandenen Daten und die vorliegenden Konzepte zu prüfen. Damit die Fahrradstraßen dort entstehen, wo sie gebraucht werden und um ein Verkehrschaos zu verhindern. Aber es gibt ja neben den privaten Verkehrsmitteln noch die öffentlichen. Der ÖPNV fällt ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich von Verkehrswirtschaftsingenieur*innen. Und da gibt es noch einiges zu tun.

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Trotz Unistress: Für Kurztrips nach Holland nimmt Patrick sich auch mal ein Wochenende frei

„Ich würde mir eine Stärkung der Schiene wünschen.“

Patrick Peters

ÖPNV neu gedacht
Den öffentlichen Verkehr komfortabler und nachhaltiger gestalten

„Wenn man den Fokus auf den öffentlichen Verkehr setzt, wird es vermutlich viele Individuallösungen geben. Weg vom Abo-Ticket-System, hin zu individuelleren Lösungen, bei denen man sich per Handy an- und abmeldet. Außerdem würde ich mir eine Stärkung der Schiene wünschen, so wie das jetzt auch in NRW passiert.“ Aktuell wird in Nordrhein-Westfalen am Ausbau des Rhein-Ruhr-Express gebaut. Das Ziel ist es, mehr Verbindungen zu schaffen, den ÖPNV für Verbraucher*innen komfortabler zu gestalten und nachhaltiger zu werden. Aber es gibt noch viele Baustellen. „Mögliche Lösungen durchzusetzen, ist nicht immer einfach. Die Entscheidungswege sind oft viel zu lang.“, bemerkt der Student. Das müsse man ändern.

Die Stadt für die Menschen öffnen
Mehr grün in den Innenstädten

Ziel der Verkehrswirtschaftsingenieur*innen von morgen ist es, den Verkehr nachhaltiger und ressourcenschonender zu gestalten, sowohl den motorisierten Verkehr als auch den nicht-motorisierten. Doch trotz vieler Ausbaumaßnahmen des öffentlichen Verkehrs, glaubt der Student nicht daran, dass das Auto in Zukunft aus den Innenstädten verschwinden wird. „Gerade im Handwerk, wo häufig mit schweren Maschinen und vielen unterschiedlichen Werkzeugen gearbeitet wird, sind die Menschen auf das Auto angewiesen.“ Trotzdem hofft er auf weniger Straßenverkehr in den Städten. Wenn er sich etwas wünschen dürfte, wäre das, die Stadt wieder mehr für die Menschen zu öffnen. „Wir müssen die Stadt wieder luftiger kriegen und mehr Grünflächen schaffen. Mit mehr Fußgängerzonen, die nur in Sonderfällen befahren werden dürfen.“ Davon hätten tatsächlich alle etwas.

Studierende des Verkehrswirtschaftsingenieurwesen der Uni Wuppertal geben Einblicke in ihren Studiengang
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Die Ingenieurnachwuchs-Initiative des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall.

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