Dass es in technisch-naturwissenschaftlich geprägten Studiengängen weniger Frauen als Männer gibt, ist Fakt. Trotz großer Leistungsstärke, sind Frauen oft selbstkritischer als ihre männlichen Kommilitonen. Um diesen Ungleichheiten zu begegnen und die Studentinnen mit MINT Role Models zusammen zu bringen, hat die Hochschule Bremen das Programm makeMINT ins Leben gerufen.
Studentinnen aus höheren Semestern unterstützen die Anfängerinnen während der ersten Semester
makeMINT Für wen: Studienanfängerinnen im MINT-Bereich an der HS Bremen Dauer des Mentorings: 1 Jahr Hauptfokus: Individuelles 1:1 Mentoring, Vernetzung von Frauen im MINT-Bereich Veranstaltungen: Science Talks Highlight: Jährliches Winter- und Sommerfest mit Absolventinnen für alle MINT-Studentinnen der HS Bremen
Josephine Franke ist 20 Jahre alt und studiert im zweiten Semester Bionik an der Hochschule Bremen. Auf den Studiengang aufmerksam geworden ist sie durch das Programm meetMINT, eine Veranstaltungsreihe für MINT-Interessierte Schülerinnen, bei der MINT-Studentinnen der HSB von ihren Erfahrungen im Studium berichten, ihre Studiengänge vorstellen und gemeinsam mit den Schülerinnen experimentieren. „Verschiedene Studentinnen haben ihren Studiengang vorgestellt und erzählt, wie so ein Semester an der Uni überhaupt abläuft“, erinnert sich Josephine. In ihrem ersten Semester wurde sie dann auf das Schwesterprogramm makeMINT aufmerksam. „Ich bin zum ersten Science Talk gegangen und habe mich vor Ort direkt entschieden, mitzumachen!“
Frauen sind in MINT-Studiengängen noch immer unterrepräsentiert, da die meisten MINT-Studiengänge nach wie vor als männliche Domäne gelten. Daher bietet das Programm seinen Teilnehmerinnen die Chance, sich zu vernetzen und auszutauschen. Vor allem das individuelle Mentoring, bei dem die Studentinnen persönlich von einer Mentorin begleitet werden, soll den Studienanfängerinnen helfen. „Es geht nicht um eine fachliche Unterstützung, sondern wirklich um die Erfahrungen, die wir Frauen im MINT-Bereich machen. Darum, uns zu bestärken, denn einige der Probleme haben Männer einfach nicht“, erläutert Svantje Stemmler. Die 22-Jährige studiert Luft- und Raumfahrttechnik und arbeitet als Mentorin bei makeMINT.
„Es war schön zu wissen, das andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Tipps von einer Frau aus dem MINT-Bereich zu bekommen, die schon länger studieren, war sehr hilfreich.“
Auch Svantje kennt die Schwierigkeiten, mit denen Frauen in einem MINT-Studiengang zu Beginn oft konfrontiert sind. „In der Orientierungswoche waren da 60 männliche Kommilitonen und ich. Das war erst mal ein Schock“, erinnert sich die 22-Jährige. Daher findet sie es wichtig, mit dem Programm einen Ausgleich zu schaffen. Zum Beispiel in Form des individuellen Mentorings. „Wir sind ganz locker über WhatsApp in Kontakt und wenn Fragen da sind, kann man sich einfach schreiben. Ansonsten treffen wir uns einmal im Monat im Café oder auch mal auf dem Weihnachtsmarkt und tauschen uns über unsere aktuellen Erfahrungen im Studium aus“, erzählt Svantje. Zu wissen, dass Kommilitoninnen auch solche Erfahrungen gemacht haben, hilft ungemein.
Das empfindet auch Josephine so: „Es war schön zu wissen, das andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Tipps von einer Frau aus dem MINT-Bereich zu bekommen, die schon länger studiert, war sehr hilfreich.“ Da die Studentinnen auch in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis oft die einzigen sind, die ein MINT-Fach studieren, bietet dieser Austausch einen enormen Mehrwert. Und führt hoffentlich dazu, dass sich noch viele weitere Frauen in Zukunft für ein Studium in diesem Bereich entscheiden.
Die Ingenieurnachwuchs-Initiative des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall.
Seit 1998 widmet sie sich bereits den Themen Ingenieurwesen und MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Ihr Ziel ist es, junge Menschen schon frühzeitig für den Ingenieursberuf sowie Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.
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