Die Naturwissenschaften haben für viele ihren Reiz. Aber: Selbst, wenn Mathe und Physik nicht der Endgegner im Abitur waren, bleibt doch die Frage, welches Studium besser gefallen würde. Vor dieser Entscheidung stand auch Florian Dreyhaupt. Der 23-Jährige suchte und fand an der TU Chemnitz die Lösung – ein Studium mit zwei Semestern Orientierungsphase.
Mathematik, Physik oder Informatik – Florian musste sich im MINT Studium an der TU Chemnitz erst nach zwei Semestern entscheiden
MINT: Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften mit Anwendung in der Technik
Damit man sich voll und ganz auf die Kursinhalte und die Entscheidung für Mathematik, Physik oder Informatik fokussieren kann, ist der Stundenplan vorgegeben. „Zu den vier Modulen Analysis, Lineare Algebra, Experimentalphysik sowie Algorithmen und Datenstrukturen finden wöchentlich jeweils zwei Vorlesungen und eine Übung statt“, erklärt Florian. Man sitzt gemeinsam mit den regulären Mathe-, Physik- und Informatikstudierenden in den Veranstaltungen. Für Florian war der Kontakt zu den Mathestudierenden in der O-Woche an der Technischen Universität Chemnitz und in den Übungen ebenso ausschlaggebend für die Wahl der Mathe-Spezialisierung wie die Vorlesung Analysis: „Der Prof hat die Inhalte sehr anschaulich und studierendennah erklärt, sodass man nach der Vorlesung dachte, tatsächlich etwas verstanden zu haben.“
Einmal für eine Spezialisierung entschieden, kann man seine Kurse aus allen Bereichen der Mathematik frei wählen – von Analysis über Numerik bis Stochastik. „Es gibt zwar eine Art Liste, aber das Prüfungsamt ist sehr kulant. Wenn ein Kurs zu deiner Spezialisierung passt, kannst du ihn dir anrechnen lassen“, weiß Florian. Stochastik, also Wahrscheinlichkeitstheorie, hat ihm am meisten Spaß gemacht, aber auch die Maßtheorie, die Konstruktion und Untersuchung von Volumina. „Fraktale hieß meine Lieblingsvorlesung. Da geht es um die Maßtheorie, verschiedene Dimensionsbegriffe und inwieweit man Dimensionen gebrochenzahlig beschreiben kann“, erklärt Florian und nennt das Sierpinski-Dreieck als Beispiel. Dabei wird ein Dreieck in vier gleichgroße Dreiecke unterteilt, diese ebenso und immer so weiter.
„Mit dem Glücksspiel hat die Stochastik angefangen. Heute trifft man durch Wahrscheinlichkeitsrechnungen aber nicht nur Prognosen über Gewinnchancen, sondern auch übers Wetter“, erklärt Florian. Auch durch die ingenieurwissenschaftlichen Kurse, die im verpflichtenden Ergänzungsmodul der Spezialisierungsphase zu wählen sind, erkennt man im Alltag Anwendungen der Studieninhalte. Florian entschied sich für technische Mechanik. Dadurch kann er zum Beispiel bei Gebäuden erkennen, was an der Statik richtig oder falsch läuft. Ein kleines Manko hat das natur- und ingenieurswissenschaftliche Studium jedoch für ihn: Man erkennt auch die Fehler der Filmemacher. „Eigentlich müsste Star Wars teilweise ein Stummfilm sein, denn im luftleeren Raum gibt es keine Teilchen, die den Schall des Pew Pew der Waffen übertragen könnten.“
Was den Studiengang angeht, kann Florian als Mitglied der Studienkommission schon einen kleinen Ausblick geben. „Wir sind dabei ihn umzustrukturieren, weil der Arbeitsaufwand mit insgesamt acht Vorlesungen und vier Übungen sehr groß ist.“ Er verrät, dass die Änderungen zur Erleichterung der Arbeitslast der neuen Studierenden wahrscheinlich zum Wintersemester 2024 erfolgen werden. Für den 23-Jährigen selbst soll es als Teil der Uni weitergehen. Es gibt zwar viele interessante Möglichkeiten in der Industrie, sein Ziel ist es aber akademisch weiterzukommen. „Mir gefällt das Unileben ziemlich gut. Ich kann mir vorstellen, nachdem ich den MINT-Bachelor und einen Mathe-Master abgeschlossen habe, direkt eine Promotion anzuschließen“, malt sich Florian seine Zukunft aus.
„Mir gefällt das Unileben ziemlich gut. Ich kann mir vorstellen, nachdem ich den MINT-Bachelor und einen Mathe-Master abgeschlossen habe, direkt eine Promotion anzuschließen.“
Die Ingenieurnachwuchs-Initiative des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall.
Seit 1998 widmet sie sich bereits den Themen Ingenieurwesen und MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Ihr Ziel ist es, junge Menschen schon frühzeitig für den Ingenieursberuf sowie Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.
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