Mit der Ausbildung zur Chemielaborantin in der Tasche merkte Ronja Rüter, dass ihr noch etwas fehlte. Sie wollte ihrem Beruf ein Upgrade verpassen. Mit dem dualen Studium Konstruktionstechnik an der Hochschule Hannover ergänzt sie ihr Labor- um Maschinenwissen.
Ronjas Weg zur Konstruktionsingenieurin
Konstruktionstechnik (B. Eng.) an der Hochschule Hannover
„Früher hat man Autos gegen die Wand fahren lassen, um herauszufinden wie sich ein Bauteil unter Belastung verhält. Heute ist es durch die Computersimulation viel effizienter.“
Konstruktionstechnik verbindet alle möglichen Fächer miteinander: naturwissenschaftliche, mechanische und elektronische. Ich sage immer, es ist nicht nur das Zeichnen eines 3-D Modells am Computer, sondern der komplette Entwicklungszyklus eines Produktes, einer Maschine. Es ist das strukturierte Problemlösen. Man plant alles – vom Kleinteil bis zur großen, schweren Maschine, den gesamten Produktionsprozess und stellt am Ende sicher, dass die Anlage vor Ort funktioniert.
Im dualen Studiengang Konstruktionstechnik war meine Woche in den ersten vier Semestern zwischen Studium und Ausbildung aufgeteilt: Drei Tage verbrachte ich bei der Körting Hannover GmbH für meine Ausbildung als technische Produktdesignerin für Anlagen und Maschinenbau, drei Tage an der Hochschule Hannover für die Kurse zur Konstruktionstechnik. Neben den Kursen zu Konstruktionsgrundlagen belegt man auch die, die jeder Maschinenbauer*in auch erlernt: Mathe, Informatik, Werkstoffkunde etc. Semester fünf und sechs bieten dann vertiefende Konstruktionskurse wie Finite-Elemente-Methode. Dort setzt man seine selbst entwickelten und konstruierten Bauteile realitätsgetreuen Belastungen in Computersimulationen aus.
Direkt mit der Maschine arbeiten Konstrukteur*innen nicht, wir sind im Büro und entwickeln und steuern sie von dort aus. Im Studium gibt es Konstruktionsübungen und Praxisprojekte, in denen Bauteile konstruiert und realisiert werden. Ein Prof brachte etwa ein 1:20 Modell eines LKW mit, für welches wir eine Be- und Entladevorrichtung samt Steuerung entwickelten. Als gelernte Chemielaborantin möchte ich jedoch später Produktionsprozesse und ganze Anlagen für die Branche liefern. Solche chemischen Anlagen sind beeindruckend, sie erstrecken sich über vier, fünf Etagen und werden nur von einem Punkt aus gesteuert.
Erstmal auf einen Master. Den kann ich auch bei der Körting GmbH machen. Danach will ich dort das Tagesgeschäft richtig mitbekommen: vom ersten Kundenkontakt, der Konstruktion bis hin zum Aufbau und zur Abnahme der Anlage vor Ort – ob im In- oder Ausland. Ich möchte mich aber nicht auf einen Arbeitsbereich festlegen. Mit dem Studium muss man nicht im Konstruktionsbüro sitzen, man kann immer Neues lernen und verschiedene Aufgaben erfüllen – als Ingenieur*in ist man da breit aufgestellt und nicht festgelegt. Das gefällt mir.
Die Ingenieurnachwuchs-Initiative des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall.
Seit 1998 widmet sie sich bereits den Themen Ingenieurwesen und MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Ihr Ziel ist es, junge Menschen schon frühzeitig für den Ingenieursberuf sowie Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.
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