Ein LiDAR (Light Detection and Ranging) ist beispielsweise wichtig, wenn eine Raumfähre an der ISS andocken will. Niemand möchte eine Karambolage im All. Darüber hinaus werden im Weltall ganz spezielle Anforderungen an die Technik gestellt. So lassen sich auf von der Sonne angestrahlten Oberflächen eines Raumschiffes schnell 120 Grad messen, während auf der Schattenseite -160 Grad herrschen. Außerdem: kosmische Strahlung und extreme Erschütterungen. Dr. Aleksandar Lukić ist als Projektmanager seit fast sechs Jahren bei Jena-Optronik. „Kunden schicken uns mal mehr, mal weniger Anforderungen für die Technik einer Weltraummission. In allen Fällen müssen wir checken, was unsere Geräte können und was wir anpassen müssen, um diesen Anforderungen zu entsprechen“, erklärt der 35-Jährige. Seit einigen Monaten ist es seine Aufgabe, den LiDAR für die erste bemannte Mondlandung seit über 50 Jahren im Jahr 2025 zu optimieren.
Aleksandar Lukić studierte Mikrosystemtechnik in Regensburg und ergänzte ein Masterstudium in Laser- und Optotechnologie in Jena abhielt. „Es ging mir nie darum, Abschlüsse zu sammeln oder einen höherwertigen Abschluss zu machen. Ich wollte einfach weiter studieren, weil es mich interessierte.“ Nach Diplom und Master folgte dann noch die Promotion am Institut für Photonische Technologien ebenfalls in Jena. Es ist eine akademische Karriere, die mit dem Einstieg bei Jena-Optronik endete. Seitdem arbeitet er in einem interdisziplinären Ingenieursteam aus den Bereichen Optik, Mechanik, Elektronik, Software sowie mit Strahlen- und Thermalexpert*innen, wenn wieder eine Anfrage aus der Raumfahrt auf seinem Tisch landet. So wie die für das Artemis-Programm.
Der LiDAR von Aleksandar Lukić ist das eine Bauteil an Bord der kommenden Mondkapsel. Das andere ist ein Sternensensor. Im Grunde eine extrem hochauflösende Kamera, die die Position der Landefähre im Weltall anhand einer integrierten Sternenkarte permanent abgleicht. Ein Navi fürs Weltall. 250 Kolleg*innen sind in Jena an diesen technischen Spezialitäten für die Raumfahrt beteiligt und alle spüren sie diesen ganz besonderen Spirit, der vom Weltall ausgeht. Der Blick zu den Sternen hat bei allem Verständnis für Technik und Physik einfach etwas Faszinierendes und bei Jena-Optronik ist man mittendrin in dieser Faszination.
„Raumfahrt ist auf sehr spezielle Komponenten angewiesen, die es nicht als Massenware gibt. Zum Teil haben wir für einzelne Bauteile Wartezeiten von mehreren Monaten.“