Nach seinem Abitur hat Konstantin sich für ein Maschinenbaustudium mit der Vertiefung Produktionstechnik an der TU Dresden entschieden. Die Entscheidung dazu fiel während eines Praktikums, in dem er erste Eindrücke in diesem Bereich sammelte. Konstantin weiß, dass es nach dem Studium nicht immer einfach ist, die richtige Stelle zu finden, denn viele Studiengänge, besonders an Universitäten, sind eher theoretisch und daher nicht auf ein spezielles Stellenbild ausgelegt. „Außerdem gibt es sehr unterschiedliche Bezeichnungen für eine gleiche oder sehr ähnliche Stelle. Das fand ich bei Bewerbungen oft verwirrend. Die Bezeichnungen sind nicht konsistent oder eindeutig“, kritisiert er.
Offiziell arbeitet Konstantin bei SCANLAB als Industrial Engineer. Das kann man in seinem Fall so verstehen: „Ich habe als Ingenieur den ersten Kontakt zur Produktion und kommuniziere direkt an und mit der Produktlinie. Diese Stelle wird daher auch ‚Serienbetreuer‘ genannt“, erklärt der Ingenieur. Er hat meistens eine bestimmte Produktionslinie, für die er zuständig und der erste Ansprechpartner ist. Ein Bestandteil ist aber auch, neue Technologien und Prozesse zu entwickeln und bis zur Freigabe zu begleiten. Ein aktuelles Beispiel aus seinem Arbeitsalltag: „Momentan bin ich größtenteils damit beschäftigt, eine neue Maschine in Betrieb zu nehmen, zu prüfen und zu optimieren, die für unsere Produkte die Spiegel verklebt, damit es zum besten Ergebnis kommt.“
Aus einer ganz anderen Richtung kommt Michaela. Sie hat Bioingenieurwesen im Bachelor studiert und schließt gerade ihren Master in Wirtschaftsingenieurwesen ab. Sie arbeitet bei SCANLAB als Projektmanagerin. Ihre Hauptaufgabe ist die Betreuung eines gesamten Projekts von Anfang bis Ende. „Unter anderem führe ich Projektteams, überwache den Fortschritt, erstelle Projektpläne und schätze Aufwände ab. Während des Projekts behalte ich unter anderem den Überblick, motiviere die Mitarbeitenden und kommuniziere die Fortschritte an interne und externe Kunden“, zählt sie auf.
Durch ihr Studium lernte Michaela die Bezeichnung Projektleiterin und -managerin kennen. „Ich hatte Module zu Projekt- und Produktmanagement. Da habe ich gemerkt, dass mir das liegt und ich in diese Richtung gehen möchte. Projektleiter*innen werden überall gesucht, am Ende hat SCANLAB als Arbeitgeber aber am meisten überzeugt“, erzählt sie. Je nach Branche variiert das Produkt, je nach Unternehmen weichen die Aufgaben voneinander ab. Michaelas Tipp: „Man muss genauer in die Aufgabenbeschreibungen schauen und sich auch Stellen anschauen, die einem nicht im ersten Moment ins Auge springen. Oft merkt man dann, dass es genau das ist, was man machen möchte.“
Konstantin nickt zustimmend. Allein für seine Stelle gibt es viele Bezeichnungen, zum Beispiel Serienbetreuer*in, Produktionsingenieur*in, Fertigungsplaner*in/-ingenieur*in. „Das macht es für Berufseinsteiger*innen schwer durchzublicken, auch was die Qualifikationsstufen und Anforderungen angeht und wie sich das dann in der Bezahlung niederschlägt“, betont er. Auch die englischen Bezeichnungen können irritieren. „Die englische Version entspricht manchmal nicht ganz dem deutschen Äquivalent. Industrial Engineer ist zum Beispiel im englischen eher mit dem Wirtschaftsingenieur zu vergleichen.“
Welche Stellenbezeichnung auch immer, die beiden sind sich einig: Ingenieur*in zu werden, war die richtige Entscheidung.
„Das Studium ist universell und bereitet auf ein sehr breites Spektrum an unterschiedlichen Aufgaben vor. Dementsprechend hat man auch später im Beruf viele Möglichkeiten, sich immer wieder neu zu orientieren.“