So richtig sicher war Patrick sich nicht, was er mal studieren wollte. Nachdem er sich für verschiedene Studiengänge beworben hat, entschied der Zufall. Die Uni Wuppertal meldete sich zuerst zurück und so entschied Patrick sich für Verkehrswirtschaftsingenieurwesen an der Bergischen Universität Wuppertal. „Ich habe mir gesagt: Probiere es aus! Und ja, jetzt bin ich seit 2016 hier hängen geblieben“, lacht der Student. Obwohl ihn der Wirtschaftsteil zunächst abgeschreckt hat. „Ich habe immer gesagt: Bloß kein Wiwi!“ Aber es ist ja nur ein Teilbereich des Verkehrswirtschaftsingenieurstudiums.
„Ich habe mir gesagt: Probiere es aus! Und jetzt bin ich seit 2016 hier hängen geblieben.“
„Wenn man an einer Universität studiert, kommt man um den theoretischen Teil nicht herum“, sagt Patrick schulterzuckend. „Es gibt aber durchaus Einblicke in die Praxis, in den Projekten beispielsweise. Da werden Fragen behandelt im Sinne von: Wie wird eine Straße gebaut? Was muss vorher alles geplant werden?“ Die Studierenden gehen selbst raus und stellen sich an die Straße, um den Verkehr zu beobachten. „Da kommt es manchmal zu skurrilen Szenen. Wenn wir einen der Fahrer*innen aus den Augen verlieren, kontaktieren wir einen anderen Kommilitonen und sagen so was wie: ´Kannst du den weißen Lieferwagen verfolgen?´“
Diese Daten werden dann später von den Studierenden ausgewertet. Das beschreibt ziemlich genau, was zukünftige Verkehrswirtschaftsingenieur*innen machen: Daten erheben und auswerten, planen und verbessern, um die Verkehrssituation sinnvoll anzupassen. „Vor Kurzem erst haben wir von einer Stadtverwaltung ein Konzept bekommen, das wir analysieren sollten. Am Ende war auffallend, dass Fahrradstraßen für Streckenabschnitte redundant geplant waren, an denen nur wenige Radfahrer*innen unterwegs sind.“ Genau deswegen ist es so wichtig, die vorhandenen Daten und die vorliegenden Konzepte zu prüfen - auch was den ÖPNV betrifft. Viele Arbeitsnehmer*innen sind zwar auf Autos angewiesen, der Student hofft aber dennoch auf weniger Straßenverkehr in den Innerstädten.
„Wenn man den Fokus auf den öffentlichen Verkehr setzt, sollte es viele Individuallösungen geben. Außerdem würde ich mir eine Stärkung der Schiene wünschen, so wie das jetzt auch in NRW passiert.“ Aktuell wird in Nordrhein-Westfalen am Ausbau des Rhein-Ruhr-Express gebaut. Das Ziel ist es, mehr Verbindungen zu schaffen, den ÖPNV für Verbraucher*innen komfortabler zu gestalten und nachhaltiger zu werden. Aber es gibt noch viele Baustellen. „Mögliche Lösungen durchzusetzen, ist nicht immer einfach. Die Entscheidungswege sind oft viel zu lang“, bemerkt der Student. „Wir müssen die Stadt wieder luftiger kriegen und mehr Grünflächen schaffen.“