© Michael Bokelmann
Neue Energien

Warum nicht mal Technik probieren?
Erfahrungen aus dem Niedersachsen-Technikum

Neben der Lehrwerkstatt der norddeutschen Windkraftfirma ENERCON befindet sich auf Bodenhöhe ein begehbarer Windradkopf. Der Spezialist für Windenergie ist für ein halbes Jahr Praxispartner für das ein Projekt, bei dem junge Frauen nach der Schule für sechs Monate akademische und technische Erfahrungen sammeln und erst dann ihre Studienwahl treffen. Auch Svea Junius (19) aus Braunschweig nutzt dieses besondere Orientierungsprogramm, um sich die Welt der Technik und Naturwissenschaften anzuschauen.

Das Niedersachsen-Technikum ist für junge Frauen, die Interesse an Technik haben, aber noch nicht genau wissen, wohin die berufliche Reise gehen soll.

Für wen?
Svea probiert sich aus

Mathe und Physik fielen Svea leicht, wieso sollte sie es dann nicht mal mit Technik probieren? Also bewarb sie sich für das halbjährige Projekt und traf dort auf Christel Boven-Stroman, die Projektkoordinatorin des Niedersachsen-Technikums an der Hochschule Emden/Leer in Ostfriesland. „Zu mir kommen im Bewerbungsgespräch extrem leistungsstarke junge Frauen, die genau wissen, was sie wollen. Und es kommen Frauen wie Svea zu mir, die offen für vieles sind, begeisterungsfähig, intelligent, aber noch keine Vorbilder im technischen Beruf haben. Für sie alle ist das Programm total nützlich, um sich auszuprobieren.“

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Svea Junius an einem Elektronik-Versuchsaufbau in der Lehrwerkstatt der ENERCON GmbH

„Das Niedersachsen-Technikum hat mir gezeigt, was ich wirklich will: Ich will Elektrotechnik studieren und Ingenieurin werden.“

Svea Junius

Partnerunternehmen
Windige Aussichten

In diesem halben Jahr ist Svea an einem Tag am Hochschulstandort Emden, vier Tage bei dem Partnerunternehmen Enercon, das sie sich aussuchen konnte. „Für mich ist Windenergie eine Zukunftstechnologie mit weitreichenden Perspektiven. Und das ist einfach spannend!“ ENERCON baut Windenergieanlagen. Zum Teil befindet sich die gigantische Nabe der riesigen Turbine auf über 160 Metern Höhe, der Rotordurchmesser beträgt dann nochmal 160 Meter. Von der Spitze des höchsten Rotorblatts bis zum Boden sind es dann 240 Meter. Zum Vergleich: Der Kölner Dom ist 157 Meter hoch. Und natürlich war Svea bereits mehrfach oben. Ganz oben im Kopf des Windrads: „Der erste Aufstieg war besonders aufregend, aber letztlich war wirklich jeder Besuch der Windenergieanlagen spannend. Das tolle ist, dass ich dort theoretische Prozesse praxisnah sehen und verstehen konnte. In meiner Zeit beim Service konnte ich so richtig viel dazu lernen.“

Entscheidungshilfe
Das Technikum begeistert

„Das Niedersachsen-Technikum hat mir gezeigt, was ich wirklich will: Ich will Elektrotechnik studieren und Ingenieurin werden. Ich bin jetzt richtig motiviert und freu mich total aufs Studium“, leuchten Sveas Augen. „50 Prozent unserer Technikantinnen bleiben nach dem halben Jahr bei uns und absolvieren hier bei ENERCON ein duales Studium oder eine Ausbildung“, erklärt der Betreuer und Ausbilder Ralf Folkerts. Vielleicht bleibt Svea der ostfriesischen Windkraft im XXL- Format erhalten, als Praktikantin fürs Studium oder als Ingenieurin von morgen. Wer weiß. Tatsache ist: Das Niedersachsen-Technikum hat hier eine junge Frau für Technik begeistert und damit einmal mehr bewiesen, wie gute Nachwuchsarbeit aussieht.

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Blaumann, Zange, Mittagspause. Svea Junius bekommt in den Monaten ihres Technikums viele Einblicke in die MINT-Welt

Mitstreiterinnen
Gegenseitiges Stärken

In der Werkstatt von ENERCON schraubt noch eine weitere junge Frau neben acht jungen Auszubildenden. Es ist hier wie beinahe überall: Männerüberschuss. Wenn überhaupt, ist das aus ihrer Sicht der einzige Nachteil an der gesamten Sparte. „Aber deshalb ist das Programm so wichtig. Es bietet uns jungen Frauen die Möglichkeit, dass wir uns untereinander austauschen und uns gegenseitig stärken,“ sagt sie. Sie zog extra von Braunschweig nach Ostfriesland, lernte in den zurückliegenden Monaten an der Hochschule viel Mathe und E-Technik und schrieb zwei Klausuren. Wenn sie diese besteht, können die Ergebnisse bei einem anschließenden Studium angerechnet werden. Und genau das steuert Svea auch an.

„Deshalb ist das Programm so wichtig. Es bietet uns jungen Frauen die Möglichkeit, dass wir uns untereinander austauschen und uns gegenseitig stärken.“

Svea Junius
Zukunftsindustrie

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Die Ingenieurnachwuchs-Initiative des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall.

Seit 1998 widmet sie sich bereits den Themen Ingenieurwesen und MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Ihr Ziel ist es, junge Menschen schon frühzeitig für den Ingenieursberuf sowie Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.

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