Mit detektivischem Gespür sucht der junge Ingenieur nach den Überbleibseln des Bergbaus, die große Hohlräume unter den Straßen hinterlassen: „Zuletzt haben wir einen Hohlraum aufgespürt und verfüllt, der rund zehn Meter hoch und drei Meter breit war – so groß wie ein Einfamilienhaus. Und das ziemlich knapp unter der Fahrbahndecke.“ Das Loch musste mit insgesamt 800 Tonnen Betongemisch wieder aufgefüllt werden, um den löchrigen Untergrund zu stabilisieren. Solche Funde sind nicht so selten, wie man vielleicht denkt. Expert*innen an der Schnittstelle zwischen Bergbau, Vermessung und Geotechnik sind mittlerweile international gefragt. Denn der Rohstoffabbau hinterlässt überall seine Spuren. Es sind ganz spezielle Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen nötig, um die Risiken an ehemaligen Bergwerksstandorten einzudämmen. Doch Cedric ist zuversichtlich: „Aktuell sind wir im Zeitplan aber ein Stück liegt noch vor uns. Wenn wir unsere Arbeiten abgeschlossen haben sind wir dauerhaft auf der sicheren Seite.“ Dann geht es, dank voller Auftragsbücher, sofort ab zur nächsten Baustelle!
„Den Arbeitsmarkt kannte ich vorher zwar nicht, wusste aber, dass im Jahr 2018 der Steinkohleabbau in Deutschland enden sollte und dass dann sicherlich Leute gesucht würden, die sich mit dem Thema Nachbergbau auskennen.“
Nach seinem Abschluss in Geowissenschaften in Kamerun entschied sich Cedric vor fünf Jahren für sein Masterstudium nach Deutschland zu ziehen. An der Technischen Hochschule Georg Agricola in Bochum absolvierte er erfolgreich sein Studium in Geoingenieurwesen und Nachbergbau. Bei diesem Studiengang werden Ingenieur*innen dazu ausgebildet, die komplexen Vorgänge der Bergwerksschließung und der Nachsorge verantwortungsvoll zu planen und durchzuführen. Dabei überzeugte Cedric nicht nur das Fach, sondern auch die beruflichen Aussichten.
Trotz anfänglicher Sprachschwierigkeiten konnte Cedric schnell aufholen: „Besonders in den Vorlesungen musste ich sehr aufmerksam sein, aber der gute Kontakt mit anderen Studierenden und den Dozent*innen haben die Sache sehr erleichtert.“ Auch privat ist er immer auf der Überholspur und spielt leidenschaftlich Fußball. Egal ob im Job, der Sprache oder im Sport – mit viel Training und etwas Unterstützung geht alles.