Ein sich bei Regen schließendes Stadiondach, ein greifender Roboterarm – Renate Sachse stellte sich für ihre Promotion die Frage, ob diese Abläufe nicht auch effizienter und materialschonender sein könnten. Flexible, verformbare Strukturen wie Oktopusarme haben eine größere Bewegungsfreiheit als feste Strukturen. „Deshalb ist die Venusfliegenfalle als Vorbild interessant. Sie öffnet sich ohne ein Gelenk zu haben. So eine flexible Struktur hat also die Möglichkeit, sich an jeder Stelle frei zu verformen, statt nur an festen Gelenkpunkten, wie beispielsweise Menschenarme“, erklärt Renate.
„Zunächst habe ich interdisziplinär mit Expert*innen aus der Biologie und der Architektur zusammengearbeitet, um Simulationen zu berechnen, die sich an Pflanzen und Bauelementen orientieren“, erklärt die Bauingenieurin. Später trennte sie zwischen der reinen Berechnung und der Anwendung sowie Übertragung aus der Bionik. Renate erläutert: „Bei meinen Berechnungen geht es darum, einen Weg zu finden, wie die Verformung möglichst schnell, energiesparend und materialschonend erreicht werden kann.“
„Bertha Benz als Vorbild spricht mich sehr an, denn manchmal sollte man den Sprung wagen. Das klingt immer sehr viel leichter, als es ist und dennoch dürfen Mädchen und Frauen sich nicht gehindert fühlen in die Technik einzusteigen.“ Renate orientiert inzwischen Richtung Medizintechnik. „Die Berechnung fester Roboterarme gibt es bereits. Aber bei flexiblen Oktopusarmen für Roboter, kann ich mit meinen bisherigen Berechnungen ansetzen. Diese Softrobotik steht für eine sicherere Interaktion mit Menschen und die möchte ich effizienter machen.“
„Ich wollte unbedingt ein Thema mit Innovationskraft!“